SVP: Fertig mit Gendern an Baselbieter Schulen
Die SVP Baselland hat am Donnerstag in Liestal die Unterschriften für die Initiative «Kein Gendern an Baselbieter Volksschulen» eingereicht.
07.08.2025
Doppelpunkt und Genderstern ade. Zumindest wenn es nach der SVP Baselland geht. Die SVP des Kantons Baselland hat am Donnerstag in Liestal die Unterschriften für die Initiative «Kein Gendern an Baselbieter Volksschulen» eingereicht. Sie will den Einsatz von Sonderzeichen innerhalb von Wörtern verbieten. «Unsere Kinder sollen eine Sprache lernen, die klar und korrekt ist», erklärt Sarah Regez, Präsidentin des Initiativkomitees und Parteileitungsmitglied der Jungen SVP Schweiz.
Insgesamt wurden 1705 Unterschriften gesammelt. Nötig waren deren 1500.
Die nicht formulierte kantonale Initiative will, dass an den Schulen eine klare, verständliche und lesbare Sprache genutzt wird. Der Gebrauch von Sonderzeichen innerhalb einzelner Wörter soll somit verboten werden. Sie fordert auch, dass die Schreibweise «Schülerinnen und Schüler» oder gegebenenfalls das generische Maskulinum «Schüler» als Standard festgesetzt werden.
Ideologie- und Indoktrinationsvorwürfe
In einer begleitenden Medienmitteilung wirft das Initiativkomitee dem Kanton vor, durch «Gendersprache» die Sprache zu ideologisieren. Das sei nicht mit dem gesetzlich vorgeschriebenen «neutralen, unpolitischen Unterricht» vereinbar. Die Volksschule sei «kein Ort für ideologische Experimente», liess sich Regez zitieren.
Der Baselbieter SVP-Präsident und Landrat Peter Riebli, der ebenfalls im Initiativkomitee ist, ging noch einen Schritt weiter und sprach von Indoktrination. Davor müsse man Kinder schützen.
Die im Herbst 2023 lancierte Initiative, kurz «Kinderschutzinitiative», hatte mit ihrem Plakat für Aufruhr gesorgt. Darauf war ein monströser Arm zu sehen, der eine aus Pride-Flaggen und einem typografischen Stern bestehende Armbinde trug und nach lesenden Kindern zu greifen schien.
In der Stadt Zürich gescheitert
Es ist nicht die erste Initiative dieser Art. Im November 2024 lehnte die Stadtzürcher Bevölkerung das beinahe identische Anliegen "Tschüss Genderstern" mit 57 Prozent der Stimmen ab. Dieses griff das Sprachreglement der Verwaltung an, in dem im Jahr 2022 das Binnen-I ("LehrerInnen") durch den Genderstern (Lehrer*innen) oder neutrale Formulierungen wie "Lehrpersonen" ersetzt wurden.
Der Zürcher Stadtrat wehrte sich gegen die Initiative und schrieb, das Sprachreglement habe sich bewährt.