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Entwarnung nach Chemie-Vorfall in Schweizerhalle

In einem Produktionsgebäude der Chemiefirma CABB in Pratteln (Schweizerhalle) ist am Freitagabend ein chemischer Stoff entwichen. Die Bevölkerung muss keine Massnahmen mehr ergreifen.

27.04.2024

In einem Produktionsgebäude einer Chemiefirma an der Düngerstrasse in Pratteln BL (Schweizerhalle) kam es am Freitagabend, 26. April 2024, zu einem Stoffaustritt. Der Stoffaustritt wurde im Gebäude lokalisiert und unter Kontrolle gebracht.

Die Verhaltensempfehlungen für die Bevölkerung sind aufgehoben.

Nach rund sechs Stunden hatten die 200 Einsatzkräfte den Stoffaustritt im Produktionsgebäude unter Kontrolle.

Firma CABB äussert sich

Nach derzeitigem Kenntnisstand der Polizei Baselland handelt es sich bei dem ausgetretenen Stoff um Acetylchlorid. Die genaue Menge des ausgetretenen Stoffes ist noch unklar.

Bei Acetylchlorid handle es sich um eine Flüssigkeit, die als Zwischenprodukt im Werk der CABB AG in Pratteln verwendet wird, teilt die Firma selbst mit. Beim Kontakt mit Feuchtigkeit bildet sich Dampf, der nach Essig riecht und in höheren Konzentrationen ätzend ist.

Als vorsorgliche Massnahme wurde die Bevölkerung durch die Polizei am Freitagabend angewiesen, die Fenster zu schliessen und sich nicht im Freien aufzuhalten. Das sei korrekt gewesen, findet CABB-Mediensprecher Adrian Kohler:

Adrian Kohler (CABB)
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Keine Gefahr für Mensch und Umwelt

Messungen der Feuerwehr ausserhalb des Betriebsgeländes ergaben aber zu keiner Zeit erhöhte Werte. Ebenso kann eine Verunreinigung von Gewässern ausgeschlossen werden.

Der Austritt führte jedoch in der Region zu einer gut sichtbaren Säurewolke und zu starken Geruchsbelästigungen.

Die genaue Ursache der Havarie ist weiter unklar.

CABB bedauert die Havarie

Werkleiter Uwe Müller: «Wir verfügen über ein umfassendes Sicherheitsdispositiv und Einsatzmanagement, das bei einem Ereignis sofort zum Tragen kommt. Das war auch hier der Fall. Es ist eine Tatsache: In der chemischen Produktion arbeiten wir mit Stoffen und Produkten verschiedener Gefahrenklassen. Diesen Gefahren sind wir uns aber jederzeit bewusst und beherrschen diese.»

CABB zeigt sich auch zufrieden, dass die Alarmierung der Bevölkerung über die App Alertswiss einwandfrei funktioniert hat. Dies führt allerdings auch zu einer hohen Medienaufmerksamkeit und zu einer nicht in jedem Fall sachlichen Darstellung der Ereignisse. So wurden bereits kurz nach dem Alarm Parallelen zum Sandoz-Brand von 1986 gezogen. «Solche Darstellungen verunsichern die Bevölkerung unnötig», sagt der Werkleiter Uwe Müller.