
Basel soll auf das Kaskadenmodell verzichten
Der Entscheid fiel deutlich. Der Basler Grosse Rat will das Kaskadenmodell abschaffen.
19.11.2025
Das Kaskadenmodell sorgt schon seit seinen Anfängen für Diskussionen. Vorallem die Sektorensperre nach Ausschreitungen rund um Fussballspiele wurde immer wieder als unzulässige Kollektivstrafe bezeichnet. Am Mittwoch hat der Grosse Rat entschieden, dass der Regierungsrat ab sofort auf das Modell verzichten soll. Sicherheitsdirektorin Stephanie Eymann hat sich in der Debatte trotz Verbesserungspotential hinter das Modell gestellt.
Die meisten Fraktionen im Grossen Rat wiedersprachen ihr jedoch klar. So zum Beispiel die SP wie Lisa Mathys als Fraktionssprecherin betonte. Die Massnahmen im Kaskadenmodell seien nicht nur nicht zielführend sondern auch nicht nachvollziehbar.
Das wohl stärkste Argument gegen das Kaskadenmodell ist, dass die Strafen die falschen treffen würden. Dass solche Kollektivstrafen nicht in Ordnung seien, hat auch SVP-Grossrat Pascal Messerli immer wieder betont.
Messerli stand mit seiner Motion am Ursprung der Diskussion. Er fand breite Zustimmung. Nur die LDP stellte sich als einzige Fraktion komplett dagegangen. Der Grosse Rat entschied mit 67 zu 19 Stimmen bei 4 Enthaltungen, die Motion an den Regierungsrat zu überweisen. SVP-Grossrat Messerli zeigte sich glücklich über den Entscheid und verstand die Deutlichkeit als Zeichen an die Sicherheitsdirektorin, dass man auf das Kaskadenmodell in Basel verzichten will.
Auslöser für die Motion war die Sperrung der Muttenzerkurve diesen Frühling im Heimspiel gegen Yverdon. Die Strafe wurde ausgesprochen, da es Wochen zuvor in Zürich zu einer Schlägerei zwischen FCB- und FCZ-Anhängern kam.