Sportwetten: Ein Betroffener spricht über seine Sucht
Aus einem ersten Wetteinsatz von 20 Franken werden schnell 150'000 Franken. Die Spirale dreht immer weiter und man beginnt, seinem Geld hinterherzulaufen.
11.09.2025
Wir nennen ihn Paul. Fürs Wetten hatte er den perfekten Arbeitsplatz. Er arbeitete in einem Kiosk und sah den Reiz bei seinen Kunden. 2018 hat Paul mit den Sportwetten angefangen. Nach zwei Jahren Pause hat der 32-jährige erneut mit den Sportwetten begonnen und damit alles auf Spiel gesetzt.
Mit den Sportwetten schnell viel Geld zu gewinnen war eine Illusion, welche plötzlich nicht mehr stimmte. In dieser Zeit belog der Betroffene sich selbst und fuhr das Geschäft an die Wand. Dabei häuften sich immer mehr Rechnungen und Schulden an. Aus 20 Franken wurden schnell 100'ooo bis 150'000 Franken.
Dem Druck konnte Paul irgendwann nicht mehr standhalten. Er begann mit dem Konsum von Alkohol während der Arbeit. Bis er sich eine Parallelwelt aufgebaut hatte. So war er zwei verschiedene Personen und konnte allen etwas vorspielen - besonders sich selbst.
Seit drei Monaten ist Paul in Therapie. Langsam wird es ihm bewusst, dass es eine Sucht ist. Bis jetzt hatte er noch keinen Rückfall. Nie mehr eine Sportwette zu machen, kann er jedoch nicht versprechen. Momentan kann er sich davon aber gut abgrenzen.