Wirtschaftsverbände bezeichnen Mindestlohn als asozial
Im Abstimmungskampf über den Mindestlohn im Baselbiet warnen die Wirtschaftsverbände vor seinen Auswirkungen.
23.01.2025
Am 9. Februar stimmt die Baselbieter Stimmbevölkerung über die Einführung eines Mindestlohns von 22 Franken in allen Branchen ausser der Landwirtschaft ab. Gegen einen Mindestlohn sind die Wirtschaftsverbände. Der Mindestlohn töne gut, habe in Realität aber katastrophale Auswirkungen, heisst es bei der Baselbieter Wirtschaftskammer und beim Arbeitgeberverband Region Basel auf Anfrage. Eine Einführung würde nicht wie von den Befürwortern behauptet die Schwächsten auf dem Arbeitsmarkt schützen, sondern würde ihre Jobs gefährden und ihnen somit schaden. Der Mindestlohn sei deswegen nicht sozial, sondern asozial.
Ablehnung wahrscheinlich
Im Kanton Basel-Stadt gibt es im Gegensatz zum Kanton Baselland schon seit drei Jahren einen Mindestlohn. Eine repräsentative Auswertung seiner Auswirkungen liegt bislang nicht vor. Die Einführung eines Mindestlohns im Baselbiet hätte aber auf jeden Fall gravierendere Folgen als der bestehende Mindestlohn im Kanton Basel-Stadt, sind die Wirtschaftsverbände überzeugt. Das, weil der Kanton Baselland ein KMU-Kanton mit vielen einfachen Jobs sei, die von der Einführung eines Mindestlohns betroffen wären.
Die Chancen, dass die Mindestlohn-Initiative am 9. Februar angenommen wird, sind eher klein. Das Baselbiet ist bürgerlich geprägt. Zudem haben sich die Regierung und auch der Landrat gegen die Initiative ausgesprochen.