Überraschungssieg: Martin Pfister ist neuer Bundesrat
Martin Pfister ist neuer Bundesrat der Mitte-Partei und Nachfolger von Bundesrätin Viola Amherd. Die Bundesversammlung hat ihn heute mit 134 von 245 gültigen Stimmen gewählt.
12.03.2025
Martin Pfisters Konkurrent, der St. Galler Nationalrat Markus Ritter, erhielt 110 Stimmen. Das absolute Mehr betrug im zweiten Wahlgang 123 Stimmen. Die Wahl Pfisters darf nach zahlreichen Absagen als Überraschung gewertet werden. Zudem galt Ritter lange Zeit als Favorit.
Pointierte Antrittsrede
In seiner Antrittsrede sagte Martin Pfister, dass es aufgrund der aktuell angespannten Weltlage gerade in der Sicherheitspolitik viele Herausforderungen gibt. Deshalb brauche es jetzt das Engagement der Bevölkerung, der Kantone, des Parlaments und auch des Bundesrats. Er freue sich jedoch auf diese Aufgabe, sagte Martin Pfister.
Martin Pfister ist 61 Jahre alt und seit 2016 Zuger Gesundheitsdirektor. Er studierte Germanistik und Geschichte, war Lehrer und arbeitete vor der Zeit in der Regierung für Verbände. Zugutegekommen sein dürfte ihm bei der Wahl neben seiner Exekutiverfahrung seine militärischen Kenntnisse: Er bekleidete in der Armee den Rang eines Obersten. Derzeit gilt deshalb als wahrscheinlich, dass Martin Pfister von Viola Amherd das Verteidigungsdepartement (VBS) übernehmen dürfte.
Emotionaler Abschied von Viola Amherd
Vor der Wahl des neuen Bundesrats, hat sich die abretende Bundesrätin Viola Amherd verabschiedet. In ihrer Rede betonte sie, dass die Schweiz ein Land sei, in dem man als Bundesrätin nahe sei bei den Menschen. Man müsse diesem politischen System und dieser politischen Kultur Sorge tragen, sagte Viola Amherd. Auch wenn man unterschiedliche Meinungen habe, müsse man sich mit Respekt begegnen. Das sei in diesen aktuell bewegten Zeiten besonders wichtig. Am Schluss ihrer Rede wurde Viola Amherd emotional. Der Abschied bewegte sie sichtlich.
Die Baselbieter Mitte-Nationalrätin Elisabeth Schneider-Schneiter streicht den wirtschaftsfreundlichen Kurs von Martin Pfister heraus. Der neue Bundesrat setzt sich für stabile Verhältnisse mit der EU ein. Das sei für Basel und die Schweizer Aussenpolitik wichtig, so Schneider-Schneiter auf Anfrage. In Sicherheitsfragen begrüsse Pfister internationale Kooperationen. Dies sei zentral in der aktuellen geopolitischen Situation.