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Hebammen haben kaum Zeit für Familien

Sowohl frei praktizierende Hebammen als auch Hebammen im Spital leiden unter dem Spardruck.

16.01.2025

Die beiden Basel wollen im Gesundheitswesen sparen. Das betrifft auch die Hebammen. Wolle sie wirtschaftlich arbeiten, könne sie zum Beispiel nicht mehr als 40 Minuten pro Neugeborenem und Familie aufwende, sagt die frei praktizierende Hebamme Nina Jakober gegenüber Radio Basilisk. Im Normalfall reiche diese Zeit aber hinten und vorne nicht.

Auch Sabrina Herde, die als Hebamme im Spital arbeitet und zusammen mit Nina Jakober das Co-Präsidium des Schweizerischen Hebammenverbands Sektion Beide Basel innehat, kennt den Spardruck. Im Spital würden beispielsweise Stellen von Hebammen nicht mehr neu besetzt oder Personal umverteilt werden.

Basel-Stadt mit Finanzspritze für Ausbildung

Trotz der herausfordernden Arbeitsbedingungen sei das Interesse der Jungen am Beruf der Hebamme da, sagen Jakober und Herde übereinstimmend. Die Nachfrage nach Praktika sei aktuell gross. Dies sei einerseits schön, würde aber andererseits die Belastung im Arbeitsalltag noch zusätzlich vergrössern.

Der Kanton Basel-Stadt hat diese Herausforderung erkannt und sieht im diesjährigen Budget 120'000 Franken für die Ausbildung von Hebammen vor.  Dies sei ein Schritt in die richtige Richtung, bedeute aber gleichzeitig nicht die Lösung aller Probleme, sagen Jakober und Herde im Namen des Hebammenverbands. Es gäbe Untersuchungen, die zeigten, dass über 40 Prozent der Hebammen den Beruf nur einige wenige Jahre ausüben und danach wechseln würden.